Was sind Lebendgebärende Zahnkarpfen?

Die beliebtesten Aquarienfische nicht nur für Anfänger gehören zur Gruppe der Lebendgebärenden Zahnkarpfen (Poeciliidae). Dabei handelt es sich aber meist um die Zuchtformen von Guppy, Platy, Schwertträger und Molly. Die Wildformen der Lebendgebärenden umfassen aber mehr als 270 Arten und einige Unterarten. Als lebendgebärende Fische werden Angehörige von vier unterschiedlichen Familien/Unterfamilien bezeichnet: Lebendgebärende Zahnkarpfen (Poeciliidae), Hochlandkärpflinge (Goodeinae), Vieraugenfische (Anablepidae) und Halbschnäbler (Zenarchopteridae). Das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nordamerika über die Karibik bis Südamerika. Einige Arten sind inzwischen allerdings weltweit in vielen tropischen und subtropischen Biotopen zu finden, in denen sie ausgesetzt wurden.
Bei den Lebendgebärenden werden die Eier im Körper des Weibchens befruchtet und entwickeln sich überwiegend im Ei zu Jungfischen, die im Moment des Schlüpfens die Eihülle sprengen. Bei den Goodeiden schlüpfen die Jungen sogar im Mutterleib. Bei mehreren Arten ernähren die Weibchen die Jungfische im Mutterleib durch verschiedenste Anpassungen, sie sind dann beim Schlupf größer und weiter entwickelt. Kennzeichen aller männlichen Lebendgebärenden Zahnkarpfen ist die zu einem Begattungsorgan umgewandelte Afterflosse, das Gonopodium. Durch die Lebendgeburt haben die Jungfische bereits ein verhältnismäßig weit fortgeschrittenes Entwicklungsstadium erreicht. Sie sind dadurch Feinden weniger hilflos ausgesetzt. Unmittelbar nach der Geburt suchen sie Verstecke auf, die ihnen etwa feingliedrige Wasserpflanzen bieten.

Lebendgebärende Zahnkarpfen kennt fast jeder, aber die Wildformen dieser Arten sind weniger bekannt. Ebenso weiß nicht jeder, wie die Zuchtformen im Idealfall aussehen sollen.